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“Beziehungs-Füllstands-Anzeige”

Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, dann werfe ich hin und wieder ein Blick auf die Tankanzeige oder den aktuellen Akku-Ladestand. Nein, natürlich verharrt mein Blick nicht auf dieser Anzeige. Sie aber nicht zu beachten, das wäre doch fahrlässig.

Ein Blick auf das Instrument genügt und ich weiss, was ich zu tun habe. Entweder kann ich mich nun entspannt der Fahrt widmen oder meine Gedanken werden vereinnahmt von der Überlegung, wie weit die Energie wohl reichen würde und wo ich die nächste Tankstelle anfahren könnte.

Tank- oder Ladeanzeigen helfen uns,
uns vor unliebsamen Überraschungen zu schützen!

Was uns beim Auto leicht und logisch scheint, das wäre in unseren Beziehungen eigentlich auch hilfreich. Es wäre wertvoll, wenn da plötzlich ein Warnlämpchen aufleuchten oder ein nerviger Warnton aufschrecken würde.  Leider ist dem aber nicht so.

Manch eine Beziehung startet mit einem vollen Tank. Dann kommt der Alltag mit seinen Herausforderungen. Der Tank beginnt sich zu leeren. Die Gedanken und die Energie, die sind überall – nur nicht bei der Frage, wie es wohl mit der Beziehungsqualität aussieht. Irgendwie läuft es ja… In nicht wenigen Beziehungen ist es dann der leere Tank, der die aktuelle Situation bewusst macht und meistens ist dann der Tank gerade in dem Moment leer, wenn man es am wenigsten brauchen kann – oder wie es im Sprichtwort heisst: «Ein Unglück kommt selten allein»!


Ein wertvolles Hilfsmittel

Ja, so eine optische «Beziehungs-Anzeige», die wäre schon praktisch. Ich stelle mir so eine Art «Heiligenschein» vor, der entsprechend der Verfassung die Farbe wechselt oder unterschiedlich stark vibrieren würde. Ok, wenn das alle Leute sehen könnten, dann wäre dies auch nicht so angenehm. Lassen wir es also bleiben!
Aber irgendwie müsste die Qualität einer Beziehung doch bewusst gemacht werden können. Das wäre hilfreich. Man wüsste dann bereits in einem Frühstadium, dass man da ein Auge darauf halten sollte. Man könnte sich Gedanken machen, was in dieser Beziehung benötigt wird.
Veränderungen in Beziehungen sind ja ganz normal – und doch sind vielen Paaren solche Prozesse leider nicht bewusst. Ohne Bewusstsein ist ein positives Gestalten der Beziehung aber nicht möglich und so gibt es leider in mach einer Beziehung ein unbefriedigendes «Aushalten» oder dann gar plötzlich ein «böses Erwachen».

Interessant und hilfreich war für mich der Hinweis eines Pfarrers, der hier Abhilfe schaffen könnte. Er sagte, dass man Ehen in eine von vier Gruppen einteilen könne. Er beschrieb dies wie folgt:

1. Gruppe: Da leben die Eheleute gegeneinander
Da ist immer dicke Luft. Ein ständiger Kampf. Immer ist der Eindruck da, man käme selber zu kurz…!

2. Gruppe: Da leben die Ehepartner nebeneinander
Keiner weiss vom andern, was ihn innerlich bewegt, was ihn freut. Da ist man alleine, auch wenn man verheiratet ist!

3. Gruppe: Da leben die Eheleute miteinander.
Man arbeitet miteinander, verdient das Geld miteinander, kauft die Möbel miteinander, erzieht die Kinder miteinander usw. usf. – Das scheint die ideale Ehe zu sein. Aber es gibt noch «eine höhere Sphäre».

4. Gruppe: Da leben die Paare füreinander.
Diese Paare leben nach dem Motto: Nicht ich, sondern Du! Da heisst es: Ich liebe dich, ich helfe dir, ich mache dich glücklich!


Was machst du aus, mit oder in deiner Beziehung?

Wenn du verheiratet bist, dann kannst du eine solche Zuordnung gut auf deine Ehe anwenden. Es macht aber auch in andern Beziehungen Sinn.

In welche Gruppe würdest du dich einordnen? 

Wenn du weisst welcher Gruppe du zugeordnet bist, dann stellt sich dir die Frage was du nun tun möchtest.

Beziehungen sind nicht einfach, im Sinne von «es ist halt so»!
Immer sind wir es, die gestalten, zulassen oder verhindern.

 

Zeit für eine Standortbestimmung oder ein Gespräch?